Domaine Jones Rouge 2012

Was für eine Untertreibung: ein großer Wein, der nur "Rouge" heißt...
Dieser "Rouge" von Katie Jones besteht fast ganz aus der Rebsorte Grenache, mit einem kleinen Anteil (5%) von Carignan. Grenache ist weltweit auf Platz vier aller Rebsorten und liefert in trockenen Regionen (so wie hier) fruchtige, konzentrierte Rotweine. Der Wein hat eine leuchtend rote Farbe und überrascht trotz seines Alkoholgehalts von 14,5% mit leichter, lebendiger Beeren-Fruchtigkeit durch nur geringe Holzfass-Lagerung von 6 Monaten in drei Jahre alten 400 l-Fässern. Er ist aufgrund des geringen Tanningehalts nicht sehr lange lagerfähig und sollte bis 2018 getrunken sein. Nur 4.000 Flaschen wurden von diesem Wein abgefüllt, das ist ein Zehntel der ebenfalls geringen Gesamtmenge.
20 einzelne Lagen, umgeben von alten Feigen- und Mandelbäumen in Fitou
Das Dorf Tuchan, die Wahlheimat von Katie Jones, gehört zur Appéllation Fitou de Hautes-Corbières, nördlich von Perpignan, nah am Mittelmeer und auch nicht mehr weit entfernt von der spanischen Grenze. Gegründet 1948, ist es die älteste Appéllation, also ein Qualitäts-Anbaugebiet, vom Languedoc. Hier überwiegen Schieferböden. Die 19 Parzellen sind - klassisch für Fitou - mit Carignan, Grenache und Syrah bestanden, umgeben von alten Feigen- und Mandelbäumen. Aber die Bewirtschaftung auf den kleinen, manchmal steilen Parzellen kann nur von Hand erfolgen - das ist harte Arbeit. Eine Parzelle, Maury, gehört schon zur Côtes du Roussillon. Fast ein Drittel von Katies Reben sind Weißweine, überwiegend Grenache Blanc.
Katie Jones sieht das alles nicht als Job - "Winemaking" ist ihr Leben
Zwischen Birmingham und Nottingham versteckt sich ein Dorf mit französischem Namen: Ashby de la Zouch. Wahrscheinlich deshalb wollte Katie Jones schon als Mädchen immer nach Frankreich. Nach einem Familienausflug dorthin war alles klar. Katie studierte auch ein Jahr in Tours (an der Loire!), European Studies. Es folgte ein Job in Paris, dann bei einem Wein-Importeur in England - über den sie Eingang in die Welt des Weines fand. 1993 besuchte sie Weinproduzenten in Frankreich - auch die Kooperative in Tuchan. Dort wurde ihr der Job als Marketingleiterin der Kooperative angeboten. Aus den geplanten drei Jahren wurden 17. Das eher einfache Landleben dort fasziniert sie bis heute: keine Châteaus, aber grandiose Bedingungen für gute Weine - ab 2007 ihrer eigenen Lagen. Sie sind auch deshalb so gut, weil Katie die Arbeit nicht als Job ansieht: es ist ihr gelebter Traum.