Französischer Malbec vs. Argentinischer Malbec

In diesem Match steht ein durchtrainierter, drahtiger und unkapriziöser Kandidat seinem voluminösen, starken Herausforderer gegenüber.

Französischer Malbec

Obwohl der Malbec eigentlich aus Frankreich stammt, sind dort nur noch knapp 20 % des weltweiten Bestandes beheimatet. Hauptsächlich ist er im Bordeaux, in der Gegend um Cahors zu finden, wo er Côt genannt wird. Hier wächst er in erster Linie auf sehr kalkhaltigen Böden, die ihm seine typische Struktur verleihen. Die Wurzeln der Rebstöcke müssen sich tief in den Boden graben, was Malbec-Trauben und -Wein mehr Konzentration verleiht. Gepaart mit klassisch geradliniger, französischer Winzerkunst, entstehen so sehr dunkle, fast schwarze Rotweine, die sich würzig, herb und mit festem Tannin zeigen. In die Aromen von Brombeere, etwas Pflaume, Tabak und Kaffee mischt sich mit zusehender Reifung noch eine fleischige Note.

Argentinischer Malbec

Ganz anders präsentiert sich der argentinische Malbec. Wie so oft bei Geschwistern, fällt es auch hier nicht unbedingt leicht, die Familienähnlichkeit zu erkennen. Zwar ist auch der Malbec aus Argentinien von einer tiefdunklen Farbe. Doch findet er gerade in der Weinregion Mendoza, wo er hauptsächlich angebaut wird, viel mehr Sonne und Wärme als in Frankreich. In Kombination mit dem speziellen Terroir der Anden, das vor allem von dem Mikroklima und den Mineralien des südamerikanischen Gebirges geprägt ist, reifen Trauben heran, die sich komplett entwickeln dürfen und ihren französischen Verwandten zeigen, wie viel volle, reife Frucht aus Malbec herauszukitzeln ist. Im Gegensatz zum eher geradlinigen, handfesten Franzosen besticht der argentinische Malbec durch sagenhaft weiche Samtigkeit und tiefe Frucht, die von satten, fleischig-süßen Pflaumenaromen mit einem Hauch Brombeeren und Kirschanklängen dominiert wird.