Warum Wein zuweilen gesünder als Wasser ist

Verfolgen Sie auch schon die seit Jahrzehnten tobende Diskussion darüber, ob Wein nun der Gesundheit zuträglich sei oder nicht? Gerade in Bezug auf Rotwein sind es einmal die (Poly)Phenole, einmal das Lycopin und dann die besonderen Gerbstoffe, die einen gesundheitsfördernden Einfluss haben sollen. Dem halten die Kritiker stets das Killerargument entgegen, dass es sich immer noch um Alkohol handle – der bekanntlich schädlich sei.

Doch ist es gerade der Alkohol, der, zumindest in den dunklen Zeiten des Mittelalters, so manchem das Leben gerettet hat. Die Qualität des Wassers in den damaligen menschlichen Siedlungen entsprach eher dem Ab- als dem Trinkwasser. Umgekipptes und durch allerhand Unrat verschmutztes Wasser wurde zur Quelle von Krankheit, Seuche und Tod. Mit wachsender Population mehrten sich auch die Fälle von z. B. Durchfallerkrankungen, Cholera und Botulismus. Um dem entgegenzuwirken, tranken jene, die es sich leisten konnten, Bier oder Wein. In manchen Gegenden wurden sogar Edikte erlassen, die den Konsum alkoholischer Getränke verordneten – nicht zuletzt wegen des desinfizierenden Charakters. Für diesen reicht bereits ein Alkoholanteil von 15 % Vol, der durchaus auch schon in der natürlichen Fermentation entstehen kann.

Last but not least gilt es noch zu bedenken, dass, statistisch betrachtet, jeder Liter Süßwasser bereits von mindestens drei Lebewesen getrunken wurde, bevor es Ihre Kehle hinunter rinnt. Da bleiben wir doch lieber beim Wein!