Der immer beliebter werdende, klassisch als Sommerbotschafter bekannte, Roséwein verspricht mit seinen erfrischend – fruchtigen Nuancen Weinbegeisterung pur und verdient es nicht nur in der warmen Jahreszeit einen festen Platz auf der vinophilen Favoriten Liste zu erhalten.
Seine Vielfalt steht dem schier unendlich erscheinenden Portfolio der Rot- und Weißweine in nichts nach, was ihn damit umso interessanter macht und in als individuellen Weinbegleiter zu jeder Gelegenheit qualifiziert. Die klassische Herstellung verläuft dabei gleich der eines Weißweins, wobei für Rosé rote Trauben verwendet werden, deren Schalen kürzer auf der Maische liegen und damit den Wein ins Rosé und nicht ins rot färben. Das Maischen dient darüber hinaus nicht allein der Farbentwicklung des Weins, sondern auch dazu Phenole, wie Tannine und andere Aromen aus den Schalen, Kernen und Stielen zu lösen. So entstehen Roséweine in allen erdenklichen Nuancen: von beispielsweise blass Lachsfarben bis ins kräftige Fuchsien-Rosa.
Der Ursprung des Roséweines begründet sich in Frankreich. Kaum jemand kennt es nicht – das idealtypische Urlaubs- und Savoir Vivre Bild eines Glas Rosé an der Côte d’Azur. Der Rosé aus dem Anbaugebiet Tavel gilt dabei als einer der besten Roséweine Frankreichs. Dieses Gebiet hat sich exklusiv und ausschließlich – als einziges Anbaugebiet der Welt – den Roséweinen verschrieben. Schon allein diese Besonderheit unterstreicht eindrucksvoll die Bedeutung der Roséweine in der französischen Weinkultur. Diese Weine präsentieren sich in einem satten Scharlachrot und mit vollmundigem, kräftigen Körper, wobei Grenache und Cinsault die prägenden Rebsorten der Tavel Weine sind. Cuveés von Grenache, Cinsault, Syrah und Mourvèdre sind hingegen bestimmend für den populären Rosé der Provence, der sich traditionell frisch, spritzig und mit leichter Frucht präsentiert. Nicht zuletzt der noch nicht allzu lang zurückliegende Lifestyle Hype um das Weingut Perrin und den VIP-Rosé von Angelina Jolie und Brad Pitt haben das Thema Roséweine international zum Thema für Trendsetter und Follower werden lassen.
Roséwein – internationale Eleganz
Die Kultur der Roséweine nur in Frankreich zu suchen würde allerdings bedeuten eine unendliche Genussvielfalt nicht zu entdecken. Großartige Rosés finden sich in aller Welt, darunter Südafrika, Kalifornien, Portugal, Spanien, Italien und auch Deutschland. So international seine Herkunft, so unterschiedlich auch die landestypische Namensgebung des Rosé. In Spanien und Portugal nenn man ihn Rosado, hierzulande trägt der Rosé auch den Namen Weißherbst. Diese Bezeichnung darf der Wein allerdings nur tragen, wenn er zu einhundert Prozent aus der gleichen Rebsorte selber Lage besteht. Der früher oftmals gebräuchliche Spruch dass Rosé gut für den Winzer, aber keinesfalls gut für den Weintrinker ist, gehört mittlerweile der Vergangenheit an und spricht für die hohe Qualität der Roséweine weltweit. Entstanden war dieser Spruch aus der Tatsache, dass damals oft beschädigte Trauben, die für die Rotweinproduktion ausgelesen wurden, zur Herstellung von Rosé verwendet wurden und damit zwangsläufig eine mindere Qualität lieferten. Selbstverständlich ein Graus für alle Weinkenner und Weingenießer.
Umso schöner das der Rosé heute immer stärker seinen Platz in den Weißweingläsern findet und ein idealer Begleiter zu leichten Gerichten, wie hellem Fleisch, Fisch und Gemüse ist, aber auch elegant als Aperitif und Signature Drink zu überzeugen weiß. Seine Leichtigkeit in Kombination mit Können und Charakter machen einen Roséwein zu einer Empfehlung für Kenner und Weinentdecker gleichermaßen. Die perfekte Trinktemperatur bei acht bis zwölf Grad ist allen Rosékreationen eigen und verhilft dem individuellen Vermögen zur bestmöglichen Entfaltung.
Gehen Sie auf eine vinophile Weltreise des Geschmacks und lassen Sie sich beispielsweise vom italienischen Sangiovese Rosé verführen, der Sie Kupferrot strahlend mit voller Frucht für sich einnehmen wird. Seine eher kräftige Säure und leichte Bitternoten im Abgang lassen Ihn als profilierten Menübegleiter strahlen. Würzig, kräftig im Geschmack nach Kräutern mit grünem Pfeffer, aber dabei unvermutet sanft in der Farbe ist der spanische Rosé ein Wein der alle Vorzüge des südländischen Charme mit seiner Präsenz auf den Punkt bringt. Oder soll es weiter weggehen? Übersee? Sonnenverwöhnte südafrikanische Grandezza zaubert Ihnen auf das allerschönste ein Cabernet Sauvignon Rosé ins Glas – rustikal und herzhaft, dabei aber frisch und anregend mit Noten grüner Paprika und der unverwechselbaren frischen Vollmundigkeit nach schwarzen Johannisbeeren.
Grandios auch der kalifornische Rosé aus Syrah, den man neben dem bekannteren und eher lieblichen Zinfandel-Rosé unbedingt erleben muss! Dunkles Rubinrot und kräftig in der Nase ist dieser Wein ein Charakterdarsteller, der Aroma und Farbe oftmals dem Herstellungsprozess der Saignée-Methode verdankt. Ein derart kreierter Rosé entsteht aus der Verwendung von 10-15% Rotweinmost, der dem Gesamtvolumen im Garbehälter nach bis zu achtundvierzig Stunden entnommen wird. Aus dem gewonnen Most der keine Pressung erfahren hat wird dann der Roséwein vinifiziert. Gern angenommener Nebeneffekt für die Winemaker ist, das der verbleibende Rotwein durch den größeren Schalenanteil eine höhere Konzentration erfährt.
Malen Sie den Sommer in den schönsten Farben
Die Vielfalt der Rebsorten die für den Rosé Verwendung finden prägen diese eleganten Weine durch und durch. Es gibt allerdings auch klare Ausschlusskriterien: nicht zugelassen zur Erzeugung sind Rebsorten die selbst bei Vollreife nur leicht ins rötlich gefärbte Beeren ausbilden. Gemeinhin werden diese im deutschsprachigen Raum als grau, französisch gris bezeichnet. Grauer Burgunder, Gewürztraminer oder auch der Grenache Gris finden entsprechend dieser Vorgabe keine Verwendung in der Roséproduktion.
Es gilt, die ganze geschmackliche Varianz der Roséweine zu entdecken: Seien Sie kreativ und trauen Sie dem Rosé viel mehr als nur die Rolle des gepflegten Sommerabend-Apero zu: kombinieren Sie ihn als Signatur zur Cross-Over-Vorspeise ebenso wie zum traditionell, gediegenen Hauptgang oder zur internationalen Dessertvariation. Der Rosé wird mit seinem Vermögen die individuelle Klasse jedes Gerichts unterstreichen und in den schönsten Farbnuancen für geschmackvolle Begeisterung sorgen.