Spanische Weine: Was verbirgt sich hinter den einzelnen Qualitätsstufen?

Sie sind noch recht frisch bei den Weinfreunden und Ihnen kommen die Herkunfts- bzw. Qualitätsbezeichnungen auf spanischen Weinen, nun ja, eben spanisch vor? Dann finden Sie hier unseren kurzen Übersetzungs-Überblick:

VINO COMÚN/VINO CORRIENTE ist, wie der Name schon verrät, ein gewöhnlicher/einfacher Wein ohne jedwede Besonderheiten.

VINO DE MESA (Tafelwein) ist die einfachste Stufe. Er ist ein bisschen wie ein Überraschungsei: Auf seinem Etikett finden sich keine Angaben zu Herkunftsgebiet, Rebsorte oder Jahrgang. Vino de Mesa kann aus ganz Spanien kommen.

VINO DE LA TIERRA (Landwein) entspricht dem französischen Vin de Pays. Er verrät zwar seine Herkunft auf dem Etikett; die Angabe von Rebsorte und Jahrgang sind jedoch optional.

VINO DE CALIDAD CON INDICACIÓN GEOGRÁFICA ist ein Qualitätswein mit Herkunftsangabe. Diese Stufe wurde mit der Novellierung des Spanischen Weinrechts 2003 geschaffen. Sie gilt als Vorstufe zur D.O. und definiert vereinfachte Regeln für Anbaugebiet, Weinanbau und Weinbereitung. Auf dem Etikett ist neben dem Hinweis auf den Qualitätswein die Region vermerkt, z. B. Vino de Calidad de Granada.

D.O. bzw. D.O.C. (Denominación de Origen Controllada) sind Weine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, also wie im deutschen Sprachraum die Q.b.A.-Bezeichnung. Derzeit gibt es in Spanien 64 Gebiete, die sich mit diesem Kürzel schmücken dürfen. Eine Steigerung dieser Güteklasse stellt die Auszeichnung D.O.Ca. dar. Als Denominación de Origen Calificada gelten die Weinbau-Regionen Rioja, Priorat und Ribera del Duero.

VINO DE PAGO (Einzellagen-Wein) ist der Ritterschlag für einen Weinberg bzw. ein Weingut, der durchaus dem französischen Cru-Status entspricht. Diese neue und bisweilen höchste Güteklasse des spanischen Qualitätssystems wurde durch die Gesetzesnovelle aus dem Jahr 2003 ermöglicht. Anfänglich gab es nur zwei Einzellagen, die sich für diesen Titel qualifiziert haben, nämlich die Dominio de Valdepusa (Marquis de Griñon) und die Finca Élez (Manuel Manzaneque). Heute zählen dazu Pago Guijoso, Dehesa del Carrizal, Arínzano, Prado de Irache, Otazu, Campo de la Guardia, Pago Florentino, Casa del Blanco, Pago Aylés, Pago de Los Balagueses und Pago de Chozas Carrascal. Die meisten Einzellagen, nämlich gleich sieben, gibt es übrigens in der Weinbauregion Castilla-La Mancha, gefolgt von Navarra mit drei Pagos, Utiel-Requena mit zweien und Cariñena mit einem Pago.