J. Christopher Dundee Hills Pinot Noir 2012

Sich zwei Pinot-Noir-Fanatiker an einen Tisch setzen, in der Nacht, nimmt man es im ersten Moment wohl kaum ernst. Aber wenn es dann auch noch zwei Winzer sind, fängt man schon an zu zweifeln. Nun haben wir hier niemand geringeren als Ernst Loosen, einer der renommiertesten Winzer von der Mosel und J.Christopher Somers, ein Winzer aus Oregon, der sich dem biodynamischen Weinanbau hingab, geführt von seiner großen Liebe, dem Pinot Noir. Nun überrascht es wohl niemanden mehr, das sich die zwei zusammentaten um etwas außergewöhnliches entstehen zu lassen und das mit doppeltem Erfahrungswerten, die eigentlich in zwei unterschiedliche Richtungen gehen. Aber das Endresultat ist einfach zum niederknien.

Der Dundee Hills Pinot lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Im Glas leuchtet nahezu ein Heiligenschein, denn die Farbe besticht durch dunkler Intensität und rot-leuchtenden Reflexen. Das Bukett ist gezeichnet von Pflaumen, Cassis und Brombeeren. Ausgeprägte Aromen von Schokolade und Kakao verführen die Sinne. Der Geschmack ist intensiv und vollmundig. Die Pinot-typische Aromenvielfalt wird von Röstaromen und einem ausfüllenden Schmelz wunderbar zur Geltung gebracht. Nein, Pinot Noir ist kein saurer, leichter Rotwein. Er hat Struktur, Fülle und ist überaus facettenreich. Das Finish ist langanhaltend und fordert zu mehr auf. Diese Zusammenarbeit hat sich wirklich gelohnt und man erahnt bei dem Dundee Hills, wie dieser Enstehungsabend wohl ausgesehen mag.