Die Muskateller-Rebe ist eine der ältesten Kulturreben.

Sie brachte schon eine große Zahl Variationen hervor. Über 200 Mitglieder zählt die Familie der Muskatellerzüchtungen und -mutationen. Die höchstwertige Variante ist der Gelbe bzw. Weiße Muskateller, auch Muscat blanc à petits grains, Moscato Bianco oder Frontignan genannt. Es wird auch angenommen, dass sie sich hinter der von Plinius dem Älteren erwähnten uva apiana, der Bienentraube, verbirgt. Schließlich lockt der starke, leicht süßliche Duft des Muskatellers noch heute die Bienen an. Auch Fliegen lieben diese Qualität der weißen Rebsorte, weswegen die Vermutung naheliegt, dass sich ihr Name vom lateinischen Wort für Fliege, Musca, ableitet.

Eigenschaften von Muskateller.

Doch nicht nur Insekten wissen seine süßen Eigenschaften zu schätzen, ist er doch der Grundstoff für viele süße und edelsüße Weißweine und Dessertweine. Aufgrund der mediterranen Herkunft des Gelben Muskatellers, scheint es nur zu logisch, dass seine Reben nach wärmeren, trockenen Regionen verlangen. Denn trotz des hohen Alters dieser weißen Rebsorte ist sie ein zartes Pflänzchen, das frostempfindlich ist, einen Hang zum Verrieseln hat und anfällig für Fäule ist. Unter den richtigen Bedingungen gewachsen, bringt Muskateller leichte Weine mit kräftigem Bouquet hervor und eignet sich bestens für Verschnitte. So ist er auch ein wichtiger Bestandteil der südafrikanischen Weinlegende Constantia.

Ursprungsland: Wahrscheinlich Kleinasien, von wo aus Phönizier und Griechen die Rebsorte im östlichen Mittelmeergebiet verbreiteten. Jedoch werden auch Griechenland und Italien als mögliche Geburtststätten gehandelt.

Herkunft & Verwandtschaften: Der Ursprung des Muskatellers liegt weitestgehend im Dunkeln. Gewiss ist jedoch, dass aus ihm der Rote bzw. Braune Muskateller (auch Grauer Muskateller, Red Frontignan, Muscat rouge à petits grains) hervor ging, sowie die italienischen Varianten Goldmuskateller (Moscato Giallo) und dessen Mutation, der Rosenmuskateller (Moscato rosa). Jedoch gibt es auch Muskateller-Arten, die sich mehr als Tafeltrauben denn für die Herstellung von Wein eignen, da sich die Ergebnisse eher unspektakulär bis flach präsentieren. Dazu zählen Muscat d‘Alexandrie (Alexandrier-Muskat), Muscat d’Hambourg und der ganz entfernte Verwandte Muscat Ottonel. Recht neu im Familienkreise ist der Morio-Muskat, der erst als eine Züchtung aus Silvaner und Weißburgunder deklariert war, doch neueren Erkenntnissen zufolge eher das Ergebnis der Kreuzung von Silvaner x Gelber Muskateller ist. NICHT zur Muskateller-Familie zählen Muscadelle, Muscadet (eigenständige Sorte von der Loire, auch als Melon de Bourgogne bekannt), Muskat-Gutedel (Synonym für Chasselas), Grüner Muskateller (Synonym für Grüner Veltliner), Schwarzer Muskateller (Synonym für Blaufränkisch/Lemberger) und der Wildmuskat (ebenfalls eine Lemberger-Variante).

Farbe: Gelbgrün bis Goldgelb

Hauptaromen: Rosen, Orangen, Rosinen, Melone, Honig, Akazie, orientalische Würznoten, allen voran natürlich Muskatnoten

Charakteristik: leicht, frisch, fruchtige Säure, extraktarm

Synonyme (Gelber/Weißer Muskateller): Muscat, Moscata, Moscatel, Moscata, Weihrauch, Frontignac, Muscat de Frontignan, Moscivitza, Uva de Cheiro, Moschato, Muskuti